Die Unvollendete

Bluesstimmung beim TC Lilienthal. Das Team um Spielertrainer Tim Nekic hatte den Meistertitel in der Tennis-Nordliga so dicht vor Augen. Ein Remis beim TC Rot-Weiß Wahlstedt hätte gereicht. Und das war möglich, der fehlende Punkt zum Aufstieg in die Regionalliga war zum Greifen nahe. Doch es reichte nicht ganz, somit blieb eine bis dahin traumhaft verlaufene Saison ohne das Sahnehäubchen. Der Favorit aus der Nähe Bad Segebergs setzte sich mit 4:2 durch und holte damit die Himmelsstürmer aus Lilienthal auf jähe Art und Weise wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Die Dramaturgie war drehbuchreif. Wahlstedt brauchte einen Sieg, Lilienthal hätte ein Remis zum Titel gereicht. Zweiter gegen Erster am letzten Spieltag – es knisterte vor Spannung. Dabei standen die Hausherren noch mehr unter Druck. Der TCL hatte sein Saisonziel, den Klassenerhalt, schon längst erreicht, alles weitere käme on top.

Und die Lilienthaler erwischten einen traumhaften Start. Luis Lentz lieferte an Nummer zwei ausgerechnet zum Saisonhöhepunkt seine eindeutig beste Leistung ab. Lentz spielte gegen Lucas Hellfritsch auf allerhöchstem Niveau. Vor allem, wenn es darauf ankam. So bei einem 3:5-Rückstand im ersten Satz. In der Pause erinnerte Tim Nekic seinen Teamkollegen daran, wieder aktiver zu spielen. Gesagt, getan – es folgte das Rebreak. Und im anschließenden Tiebreak spielte Luis Lentz bärenstark. Genau wie beim 4:4 im zweiten Satz, als dem Lilienthaler das entscheidende Break gelang. Lentz brachte dann seinen Aufschlag durch und der erste Punkt war eingefahren.

Auf dem Nebenplatz war hingegen nichts zu holen. Ahmad Hamijou hatte gegen den deutlich überlegenen Pelle Boerma nicht den Hauch einer Chance und unterlag mit 1:6 und 2:6. Genau wie anschließend Alexander Brüggenwerth, der mit dem exakt gleichen Ergebnis gegen Tomas Carlos den Kürzeren zog.

Dramatik pur im Spitzeneinzel

Jetzt richteten sich alle Blicke auf das Spitzeinzel, auf den Vergleich der beiden im Einzel ungeschlagenen Akteure. Und das Duell Tim Nekic gegen Leonard von Hindte bot alles, was diesen Sport so sehenswert macht. Vor allem aber Spannung, Dramatik pur. Schon der erste Satz war vom ersten bis zum letzten Ballwechsel heiß umkämpft und dauerte 75 Minuten. Von Hindte hatte ein 2:0 vorgelegt, doch Nekic ließ sogleich das Rebreak folgen und glich aus. Ein zweites Break  brachte den 7:5-Satzgewinn – und der Meistertitel rückte für den TCL immer näher. Satz Nummer zwei schenkte Nekic nach verpatztem Start schnell her (0:6), es musste der Matchtiebreak her. Nekic führte mit 7:6, der folgende Return war „um gefühlte zwei Millimeter im Aus“, wie Nekic schilderte. Von Hindte ließ zwei weitere super Bälle folgen – der erhoffte zweite Lilienthaler Punkt war futsch.

Vor den Doppeln standen die Gäste unter Druck, beide Punkte mussten her. Und die Lilienthaler erinnerten sich an das Spiel gegen den TC Alfeld zurück. Da hatte der TCL ebenfalls mit 1:3 zurückgelegen, dann alle Kräfte gebündelt und zum 3:3 ausgeglichen. Doch dazu reichte es diesmal nicht. Tim Nekic und Alexander Brüggenwerth harmonierten sehr gut und siegten gegen Hellfritsch/Carlos leicht und locker mit 6:1 und 6:3. Direkt daneben ging nicht viel, Luis Lentz und Ahmad Hamijou verloren gegen von Hindte/Boerma mit 0:6 und 3:6.

Das I-Tüpfelchen auf eine sehr starke Saison blieb verwehrt. Nekic räumte unumwunden ein: „Okay, diese Niederlage tut weh. Vielleicht ist das auch in der nächsten Woche noch so. Aber dennoch: Wir haben eine hervorragende Saison gespielt. Ein zweiter Platz ist für uns ein sehr gutes Ergebnis.“ Und der Lilienthaler gab sich kämpferisch: „Uns bleibt gar keine Zeit zum Trauern. Es geht schon bald draußen weiter. Wir wollen dann in der Oberliga ganz vorne mitmischen. Und vielleicht reicht es ja dann zum Aufstieg.“

 

© Wümme Zeitung vom 04.03.2018 / Werner Maass

 

 


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